Auszüge aus Ammas Gurupurnima-Botschaft
Guru Purṇima sollte nicht nur ein äußeres rituelles Fest sein. Es ist eine Transformation, die im Inneren stattfinden sollte. Nur dann wirst du immer in der Lage sein, die Gegenwart und den Segen des Gurus zu erfahren.
Ein Satguru besitzt sowohl eine sichtbare physische Form als auch eine unsichtbare spirituelle Präsenz. Die sichtbare Form ist wichtig. Aber die unsichtbare Präsenz ist am wichtigsten. Wenn der Wind weht, bewegen sich die Äste und Blätter eines Baumes. Das offenbart die Form des Windes. Aber die Präsenz des Windes ist überall und allgegenwärtig. Dies ist der Unterschied zwischen der physischen Form des Satgurus und seiner spirituellen Präsenz.
Die Guru-Beziehung wird nur dann vollständig, wenn der Schüler Vertrauen und Selbsthingabe hat. Das Guru-Prinzip, die Gegenwart des Gurus und die Gnade des Gurus sind immer gegenwärtig, unabhängig von Zeit und Raum. Sie sind überall und durchdringen alles. So wie sich der Schoß der Mutter ausdehnt, um das sich entwickelnde Baby aufzunehmen, sollte sich auch das Herz des Schülers ausdehnen. Dort sollten Demut, Glaube und richtiges Unterscheidungsvermögen wachsen. Nur dann wird der Schüler in der Lage sein, den Guru in den Steinen, dem Wind, dem Ozean und in jedem Sandkorn zu sehen. Aber es ist nicht leicht, solche Qualitäten zu kultivieren. Deshalb heißt es, dass der Guru nur dann existiert, wenn der Schüler existiert.
Diejenigen, die Schüler sein wollen, sollten in der Lage sein, den Guru als ihren engsten Freund zu betrachten. Es fällt uns leicht, dem Rat eines guten Freundes, der uns aufrichtig liebt, zuzuhören und zu folgen. Wir hören ihnen aufmerksam und mit offenem Herzen zu, weil wir wissen, dass unser Freund uns nur raten wird, das zu tun, was für uns von Nutzen ist. Unser Verständnis, unsere Liebe und unser Vertrauen in unseren Freund werden uns motivieren und uns Kraft geben. Wenn wir unseren Guru als einen solchen vertrauten Freund betrachten, wird er uns helfen, allmählich Hingabe und Ergebenheit zu entwickeln.
Alles auf der Welt ist eine Mischung aus guten und schlechten Eigenschaften. Der Guru ist jedoch jemand, der völlig frei von jedem Makel ist. Der Guru ist ganz und vollständig. Daher wird alles, was der Guru tut, zum Wohle des Schülers sein. Der Glanz der Sonne vertreibt die Dunkelheit, aber er kann auch Sonnenbrand verursachen. Beim Mond ist das jedoch nicht so. Auch wenn er die Dunkelheit vertreibt, bringt er Kühle. Er ist von Schönheit erfüllt und bringt dem Betrachter Freude. So ist auch der Guru. Der Guru ist wie der helle Vollmond, der keine Makel hat. Das Mitgefühl des Gurus kommt auf uns herab wie sanfte Mondstrahlen. Von einem Sadguru können nur gute und nützliche Dinge ausgehen. Das heißt aber nicht, dass ein Schüler nicht gescholten wird, wenn er etwas falsch macht. Er mag gezüchtigt werden, aber es wird nur zu seinem eigenen Besten sein.
Der größte Reichtum eines spirituell Suchenden ist Zeit. Ohne Zeit zu verschwenden, mit einer Haltung der Hingabe, mögen meine Kinder in der Lage sein, die Anweisungen des Gurus zu befolgen und euer Leben sinnvoll zu gestalten. Möge die Gnade euch segnen, dies zu erreichen.
Comentários